Ich war auf der Suche nach einem Ersatz für mein altes Autoradio, das leider aufgrund eines Frostschadens seinen Geist aufgegeben hatte, und bin auf dieses Produkt gestoßen.Mich interessierte hier insbesondere, wie sich in einem 1-DIN-Radioschacht mit einem kleinen Vorbau vielleicht doch ein großes Display integrieren lässt, und habe daher dieses Radio bestellt.Was ich bemerkenswert fand:* das Touchscreen-Display kann umgeklappt werden und verschwindet dann in einer Art Briefkastenschlitz. Es muss allerdings manuell eingeklappt und herausgezogen werden, es ist kein elektrisch ausfahrbares Display. Das mag weniger bequem sein - in meinem Fall hat es aber den Vorteil, daß man das Display genau auf 90 Grad senkrecht aufstellen kann. Aufgrund seines Vorbaus (es ragt ca. 2-3cm aus dem Schacht heraus) ragt es so gerade über die obere Vorderkante hinaus und kann gut betrieben werden.* Ich habe es mehrfach mit der Stoppuhr gemessen: Das Autoradio benötigt knapp an die 30 (!) Sekunden "Hochlaufzeit", bis es betriebsbereit ist.* Stromverlust bedeutet Verlust aller EInstellungen, es gibt keine Memory-Funktion. Damit muss eines der Kabel an Dauerstrom (Dauerplus) gelegt sein, sonst sind alle Einstellungen dahin.* Wirklich schlimm und IMHO ungeeignet sind die wirklich superdünnen Anschlussdrähtchen, siehe Bilder. Was man hierzulande eher im Bereich von AA oder AAA-Batterien anschließen würde, soll hier verwendet werden, um ca. x-mal 45W (wenn es denn die gleichen Werte wie bei anderen Autoradios des gleichen Herstellers sind) zu übertragen.Bei 2x45W wären in der idealen Welt also 7,5A über diese Drähtchen zu übertragen, bei 4x45W entsprechend doppelt so viel. Class-AB-Verstärker haben einen Wirkungsgrad von ca. 50–60 %,Class-D-Verstärker (die sind aber teurer, nicht sicher, ob das in der Preisklasse überhaupt verbaut wird) erreichen ca. 80–90 %. Nähmen wir an es wäre ein Wirkungsgrad von 55%, dann fließen ca. 13,7A über diese dünnen Drähtchen... ugh!Ich würde hier ein deutlich meßbares Warmwerden der Kabel annehmen, und werde das alsbald mit einem Infrarot-Thermometer nachmessen. Das Risiko gar eines Fahrzeugbrands läßt sich hier nicht ausschließen.* Leider sind die rückwärtigen Anschlussbuchsen nicht ISO. Ich habe mir daher erst einmal einen weiteren Adapter bestellt, der dickere Drähte verwendet als die mitgelieferten, in der Hoffnung, daß der passt... Auch musste ich weitere Adapterkabel bestellen, um von "Draht" auf Cinch-Buchse zu wandeln, wegen der fehlenden ISO Buchsen.* Der Einbaurahmen ist zwar nett, aber sehr dünnwandig. Die Verankerung des Rahmens im Korpus / Armaturenbrett ist sehr spillerig, und das relativ schwergängige Herausziehen / Einfahren des Klapp-Displays wird sicherlich dazu führen, daß sich der Rahmen über die Zeit lösen wird...* Das Display ist im Sonnenlicht nur schwer von der Seite (Fahrersicht ca. 45 Grad links) ablesbar.* Die Brackets / Klammern, mit denen man das Radio wieder aus dem Auto ausbaut, sind wirklich eine Minimal-Ausführung von dem, was geht. Ich habe mit kürzeren Klammern schon bei einem anderen Radio des gleichen Herstellers massive Probleme gehabt, das Radio zu befreien, da sie nicht immer sauber greifen und man dann x-fach stochern muss, um das Radio zu lösen. Man sollte den Ausbau "im Trockenen" vorab mehrfach üben und ausprobieren, damit man hinterher nicht fluchen muss...!Dazu muss dann auch das schwarze Rähmchen erst mal entfernt werden, das um den DIN-Schacht bzw. das Radio auf der Vorderseite montiert ist. Man sollte vorher probieren, ob/wie man diesen Rahmen entfernen kann....Ich habe daher nur 1 Stern statt der möglichen 5 vergeben, wegen der sicherheitskritischen Verkabelung sowie den anderen Unzulänglichkeiten.

Erst wusste ich nicht wirklich, was ich mit dem Teil anfangen sollte. Bestellt hatte ich es mir aus reiner Neugier und als ich es dann auf meinem Schreibtisch liegen hatte, war ich schon mal ratlos. Dann hatte ich aber einen ziemlich blasphemischen Einfall. Ich hab eine etwas angegraute aber dennoch recht temperamentvolle Diva in meiner Garage stehen…einen roten 82‘ Alfa Spider. An dem Oldtimer ist noch alles original, von den Felgen bis hin zum Verdeck und auch das Original-Kassettenradio steckt noch über dem Schaltknüppel. Genau dieses kam dann raus (wird natürlich sorgfältig aufbewahrt und bald wieder reingebaut) und dieses Teil wurde dafür reingesteckt. Das passt jetzt wie die Faust aufs Auge – der nach oben hochklappende Bildschirm verdeckt die drei Rundinstrumente oberhalb des Radio-Einschubs (was insofern egal ist, weil z.B. die Tankanzeige ohnehin nur ahnungslos hin und her fuchtelt) – weil der klassisch italienische Look mit dem chinesischen Billig-Techno-Charme dieses CarPlay Radios überhaupt nicht kann. Aber – es funktioniert tadellos. Jetzt hab ich sogar Navi im Spider und theoretisch könnte ich sogar telefonieren – wenn es die Windgeräusche zulassen würden. Aber im Stehen vor dem Eissalon funktionierts und ich bin mir bei der ersten Ausfahrt dieser Saison gerechterweise auch recht blöd dabei vorgekommen. Es macht trotzdem Spaß und vor dem Einwintern werd ich das alte Radio wohl wieder zurücktauschen.