R.H.
Bewertet in Deutschland am 19. Mai 2025
Nach dem Auspacken: mein erster Eindruck ist sehr positiv. Ich habe viel Erfahrung mit Zelten, vor allem mit hochwertigeren Trekking-und Campingzelten. Deswegen bin ich gespannt auf dieses vergleichsweise preisgünstige Modell. Ich benutze für Kurzreisen sogar noch ein Tunnelzelt aus dem Jahr 1993! Das ist aber eine echte Ausnahme in Sachen Haltbarkeit. Ein Problem ist die UV-Strahlung, die macht mit der Zeit jedes synthetische Zeltgewebe brüchig, auch hochpreisiges Markenzelte und das oft schneller als man denkt ...Mit Fiberglasgestänge habe ich persönlich bei Sturm schlechte Erfahrungen gemacht, da wackelt einfach alles, deswegen ist es mir wichtig, dass das Gestänge, wie hier, aus Alu ist. Vielleicht gibt es aber auch besseres Fiberglasgestänge als das, was ich bisher kennengelernt habe.Auf alle Fälle braucht man für dieses Zelt hier noch eine Boden-Unterlage. Die Ecken des Innenzeltes sind mit Nahtband versiegelt, aber ich schätze den Boden als relativ empfindlich ein, dafür ist er natürlich auch leicht und flexibel, etwas fester als normale Zeltplane. Mir persönlich ist so ein Boden lieber als das bei billigen Zelten übliche "Bändchen-Planengewebe".Das Zelt wird in einem praktischen Kompressionspacksack geliefert, die Zubehörteile kommen in ordentlichen Packbeuteln mit Schnürzug. Im Packsack ist auch eine ausklappbare Aufbauanleitung integriert. Die Alustangen schnappen perfekt ineinander. Die Abspannungen und Haken wirken solide und stabil. Die mitgelieferten Heringe sind auch aus Alu, also keine "Einmal-Wegwerfhaken".Das Innenzelt ist aus einem sehr feinen und glatten Meshgewebe, vermutlich irgendwie beschichtet. So glatt, dass es keine Probleme beim Zusammentreffen mit Klettverschlüssen gibt. (Ich habe mir schon mehrere Moskitonetzeingänge ruiniert, weil sie beim Einpacken an Klettverschlüssen der Zelte hängen geblieben sind). Meine Bedenken, als ich in der Beschreibung gelesen habe, das Innenzelt ist aus Meshgewebe, sind hiermit zerstreut.Das Außenzeltmaterial könnte gefühlt etwas dicker sein, es wird sich zeigen, wie stabil es tatsächlich ist.Man muss bei einem neuen Zelt auch immer damit rechnen, dass eine Naht-Stelle eventuell nicht ganz perfekt ist, z.B. schlecht getaped und damit leicht undicht und sollte am besten flüssigen Nahtdichter dabei haben. Mit Nahtdichter kann man auch kleinere Schäden schnell reparieren. Ein kleiner Reparaturpatch, vermutlich transparent, ist übrigens im Beutel mit den Heringen dazu gepackt.5 Sterne kann ich allerdings erst vergeben, wenn sich das Zelt auch praktisch bei starkem Regen bewährt hat. Ich habe es auch noch nicht vollständig aufgebaut und daher noch nicht jede Stelle gesehen.1. Ergänzung: Das Zelt hat zwei Mini-Apsiden, zum Abstellen von Schuhen und z.B. Regenkleidung ausreichend. Das Außenzelt liegt im Bereich der Lüftungen fast auf dem Innenzelt auf, nicht so ideal, mal sehen ob hier Kondenswasser problemlos abläuft. Da die Innenzeltecken sehr exponiert sind, wird es bei Regen darauf ankommen, ob sie dicht sind.2. Ergänzung: Ich habe das Zelt zwei Tage aufgebaut stehen gelassen, es gab mehrere, auch kräftige Regenschauer. Vereinzelte Tropfen im Bereich der Lüfter fand ich im Zelt, was mich aber nicht weiter beunruhigte. Die Außenplane ist gut wasserabweisend und scheint dicht zu sein.Was mir aber gar nicht gefällt und noch deutlicher wird, wenn das Zelt eine Weile steht: im Bereich direkt über den Lüftern hängt das Außenzelt etwas durch und liegt deswegen direkt auf dem Innenzelt auf (auf beiden Seiten). Auch bei straff gespannten Sturmleinen. Auch sonst beträgt der Abstand von Innen- zu Außenzelt im oberen Bereich oft nur ca. 1 cm.An den Stellen, wo das Außenzelt aufliegt, wird sich Kondenswasser sammeln, nicht weiter nach unten ablaufen können und deswegen ins Innenzelt durchtropfen, da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn das Zelt etwas älter ist, könnte das direkt aufeinander liegen von Innen- und Außenplane sogar zum langsamen Durchtropfen generell führen, wenn die Plane durchnässt bleibt, weil die wasserabweisende Fähigkeit nachlässt. Auch das Kondenswasser läuft dann nicht mehr gut ab, sondern durchfeuchtet die Außenplane auf der Innenseite vollständig.Tropfendes Kondenswasser in einem so kleinen Zelt, wo man diesem auch nicht ausweichen kann, fühlt sich genauso an als wie wenn es durchregnet und ist extrem lästig.Ich habe einen der Lüfter beim Aufenthalt im Zelt fotografiert, leider erkennt man auf Fotos nicht richtig, dass Außenplane und Mesh-Gewebe des Innenzelts hier direkt aufeinander liegen.Ich habe auch keine Idee, wie ich hier Abhilfe schaffen könnte, das Abspannen der Sturmleinen, wie bereits erwähnt, hilft dabei nicht. Das Durchhängen der Plane im Bereich der Lüfter lässt sich nicht beheben.Deswegen muss ich meine anfangs sehr positive Bewertung leider zurückstufen.Dieses Zelt wurde mir im Rahmen eines Produkttests kostenfrei zur Verfügung gestellt, bei neuen Erkenntnissen ergänze ich meine Bewertung